Forschungsbericht: Clubkultur Wien

Forschungsbericht: Clubkultur Wien

Alles, was an Clubkultur fad ist, in einem Text? Ja, das geht. Erstmals gibt es einen umfassenden Forschungsbericht zur Clubkultur Wiens.

[HIER steht das PDF zum Forschungsbericht Clubkultur Wien 2019 zum DOWNLOAD]

DJ-Sets, Partys und Clubveranstaltungen stehen nicht einfach über Nacht im Falter-Programm, sie werden von langer Hand vorbereitet und viel früher schon werden sie überhaupt möglich oder unmöglich gemacht. Es sind Gesetze, Genehmigungen, Abgaben, Regeln und Vorschriften, die darüber bestimmen, was in Wien möglich ist. Ob man nun auf einem weißen Pferd in den Club einreitet, ob man um sieben Uhr in der Früh noch tanzt, wie lautstark es dann sein darf oder ob eine Razzia mit einer gepanzerten Ordnungsdiensteinheit das Ganze auflöst, wird nicht erst am Abend selbst entschieden. All das hängt auch von zuvorkommenden Beamt*innen ab, von ihren Ressourcen oder von jenen, die denken, sie müssten sich mit einer Aktion scharf bekannt machen. Und nicht zuletzt von den Diskussionen darüber, wie eine Stadt aussehen soll, in der wir leben wollen. Alles, was an Clubkultur fad ist, führt am Ende des Tages dazu, dass sie lebt. Oder dass sie stirbt.

Kultur entsteht ganz generell nicht in einem luftleeren Raum. Wien hat sich seinen hervorragenden Ruf erarbeitet. In der Stadt gibt es drei Häuser für Musiktheater, das größte Open Air der Welt, gut besuchte Festivals, große und kleine Bühnen mit erstklassigen Konzerten aus allen Genres. Wien ist tatsächlich eine Weltstadt der Musik. Nur das mit der Clubkultur hinkt, sie ist nicht wirklich der oberste Grund, warum Menschen nach Wien kommen.

Das Zeug dazu hat sie

Es gab schon einmal Jahre, da sind viele Fans elektronischer Musik aus der Welt nach Wien gereist, um moderne Bars, innovative Festivals oder gehypte Clubs zu erleben. Heute wird eher gesudert, die alten Locations wären nicht mehr das, was sie mal waren, und die wenigen neuen könnten sich nicht halten. Schuld sind Nachbarn, Inspektoren oder allerlei Spaßbremsen.

Andere Städte haben die Lösung gefunden, allen voran jene, die für ihre Clubkultur bekannt sind. Sie haben einen Night Mayor installiert, eine Clubcommission oder eine Art Vereinte Nationen der Clubkultur. Damit würden sich Konflikte befrieden lassen. Sie schicken Disco-Blauhelme in die Nachbarschaft hinaus und halten Wache in der Nacht. So einfach ist es selbstverständlich nicht. Die Hoffnung aber lebt.

Denn Wien muss jünger, attraktiver und noch lebenswerter sein. Kann Clubkultur das überhaupt leisten? Wie sehen dort tatsächliche Probleme aus, wer redet mit, was macht das mit dem kulturellen Angebot und wie machen das andere Städte wie Berlin oder Amsterdam genau? Solche Fragen soll dieser Forschungsbericht Clubkultur Wien beantworten. Dieser kann natürlich auf anderen Plattformen gehostet werden, immerhin wurde die Forschung durch die MA 7 gefördert und soll einer Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Sollte sich in Wien tatsächlich der Wille finden für ein solches Projekt, was braucht es außerdem dazu, wie kann es gelingen?

 

HIER steht das PDF zum Forschungsbericht Clubkultur Wien 2019 (Stefan Niederwieser, Yasmin Vihaus) zum DOWNLOAD